10 Jahre Kinderstiftung - Weggefährt*innen kommen zu Wort
"Ich frage meine Mama immer: Wann kommt Lisa wieder?" erzählt Fatma (Name geändert) beim Zwischengespräch. "Wir spielen zusammen und lesen. Erst liest Lisa, dann lese ich. Manchmal basteln wir auch. Letztes Mal haben wir Sterne gemacht." stolz zeigt sie die Sterne aus Transparenzpapier, die das Fenster schmücken. "Lisa kann auch gut die Hausaufgaben erklären. Sie ist meine liebste Lehrerin." ergänzt die 8 Jährige.
Fatmas Schulsozialarbeiterin wendete sich vor einem halben Jahr an die Kinderstiftung Esslingen Nürtingen und erkundigte sich nach einer Patin für sie. Zum einen weil Fatmas Eltern Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und auch mit dem Lesen und Schreiben haben, zum anderen weil Fatma vier Geschwister hat und sich jemanden wünschte, der sich auch mal nur mit ihr beschäftigt.
"Wir sind froh, dass Lisa kommt" antwortet Frau M. auf die Frage, wie sie die Patenschaft findet. "Wir haben keine Familie hier, die hilft, keine Oma, kein Opa". Ein fehlendes soziales Netz ist bei vielen Familien im Projekt ein Problem.
"Fatma ist auch schon besser im Lesen" ergänzt ihr Vater. "Das hat auch die Lehrerin gesagt".
Auch Lisa sieht die Fortschritte die Fatma macht "Das stimmt. Fatma hat es früher sehr viel Überwindung gekostet zu lesen. 10 Minuten waren da schon das Maximum. Aber seit sie merkt, dass sie besser wird, hat sie richtig Spaß dabei. Manchmal kommt sie schon auf mich zu gerannt, wenn ich durch die Tür komme und fragt: Lesen wir das?"
Aber nicht nur um Lesen oder Schulaufgaben geht es in der Patenschaft. "Bald gehen wir in den Tierpark, hat Lisa mir versprochen. Da freue ich mich drauf!" erzählt Fatma begeistert.